
Jan. 2023: Forders Winter Strive (Birmingham)
Januar 25, 2023
Mai 2023: Elite 15 – Vierte Hyrox WM (Manchester)
Mai 27, 2023Die EM in Maastricht war gerade vorbei und schon standen (in ähnlicher Besetzung) die Nordamerikanischen Meisterschaften in Chicago an.
Die Amerikaner kamen zu unseren Europameisterschaften (Elite 15) und somit wurde wir Deutschen auch gefragt, ob wir zu den Amerikanischen Meisterschaften fliegen möchten. Der letzte Wettkampf war noch nicht lange her, mein Fitnesslevel hatte sich in der Zeit nicht verbessert und die Hüftprobleme hielten an, somit war die direkte Qualifikation für die WM in der Elite durch das Belegen von Platz 1-3 recht ausgeschlossen. Der Wettkampf und auch die Reise reizte mich schon, also beschloss ich zu fliegen und man weiß ja auch nie, wie oft man noch die Möglichkeit bekommt, in der Elite zu starten. Florian und Tim (aus der Nähe von München) waren ebenfalls dabei und wir flogen gemeinsam los.
Bisher hatte ich nie Probleme mit einem Jetlag, doch das änderte sich diesmal gewaltig. Ich war eine Woche da und in der letzten Nacht konnte ich schlafen, davor war es eine Katastrophe. Dennoch war das Hotel wieder super und die Stadt wirklich beeindruckend. Unser Hotel war direkt am Navy Pier vom Lake Michigan, wo auch der Wettkampf stattfand.
Ich bin ein großer Fan von den Reisen nach Amerika, aber die Ernährung, gerade vor dem Wettkampf, ist doch wirklich ein Problem. Zwar besser als in Las Vegas vor einem Jahr, aber dennoch eher suboptimal als Vorbereitung auf einen Hyrox. Nach längerer Suche fand ich aber etwas.
Der Wettkampf war wieder am Abend, tagsüber hatte ich demnach viel Zeit, mich vorzubereiten aber irgendwie hat man halt auch immer viel „tote“ Zeit, mit der man nicht viel anfangen kann. Ich fühlte mich nicht fit, meine Hüfte schmerzte, ich hatte 2 Nächte nicht wirklich geschlafen und fühlte mich auch so nicht besonders gut.
Als der Wettkampf näher rückte, machte ich mich allmählich auf dem Weg zur gegenüberliegenden Arena. Die Halle war toll aufgebaut, wir hatten um unsere Stationen (wie so üblich bei den Elite Rennen) in der Mitte und die Tribünen drumherum. Die Laufstrecke verlief außerhalb.
Der Start rückte näher, wir versammelten uns unter dem RedBull Bogen und warteten auf den Countdown.
Schon der erste Laufkilometer war extrem schnell, es war glaube ich, der schnellste Lauf den ich im Single je in einer Runde gemacht hab und das Feld wurde schon auf dem ersten Kilometer stark auseinander gezogen. Wie erwartet führten Lauren, Mikaela und Megan das Rennen an und entschieden die Top 3 Platzierungen am Ende auch unter sich. Das war nach dem neuen Weltrekord von erst Mikaela und dann von Megan auch kein großes Wunder, aber dennoch ist die Leistung natürlich absolut beeindruckend.
Ich hatte Schmerzen in der Hüfte und im Rücken, bekam schlecht Luft und fühlte mich einfach nicht fit. In jeder Runde die ich lief, wirkte es so verlockend, den Wettkampf einfach abzubrechen, doch auch einige andere Athletinnen struggelten und letztlich wollte ich nicht aufgeben, das sollte einfach keine Option sein. Ich beendete das Rennen schließlich, mit einem 7. Platz von 15, mit 3s Abstand zum 6. Platz. Unzufrieden mit der Leistung, aber letztlich doch froh, nicht abgebrochen zu haben, setzte ich mich fürs cool down aufs Bike und legte mich danach in die kalte Badewanne, danach ins Bett. Mir tat einfach alles weh.
Solche Wettkämpfe gibt es eben auch und es sind letztlich die, aus denen man am meisten lernt, bzw. an denen man wächst. Wenn man sich entscheidet an den Start zu gehen, dann gibt es keine andere Option als auch zu finishen, egal wie lange man am Ende braucht (akute Verletzungen mal ausgenommen).
Wie nach jedem Wettkampf analysierte ich die Zeiten, überlegte für mich, wo die größten Probleme waren, wie ich die Schwächen für den nächsten Wettkampf ausgleichen bzw. daran arbeiten kann und hakte ihn dann ab.
Klar sollte man sich immer vor Augen führen, dass es Wettkämpfe zwischen den 15 besten Athletinnen weltweit in dieser Sportart sind und es ist wirklich eine Ehre für mich, dort antreten zu dürfen, aber dennoch darf man mit solchen Ergebnissen unzufrieden sein, bzw. selbst wenn man zufrieden ist, gibt es immer etwas zu optimieren.
Ich hatte noch ein paar schöne Tage in Chicago und bin wirklich sehr beeindruckt von der Stadt. Dann ging es wieder zurück nach Deutschland und am nächsten Tag ins Büro. In der Regel bin ich nur über die Wochenende bei Wettkämpfen, mal den Freitag oder Montag dazu, aber selten länger. Auch wenn ich in der Zeit für meine Kollegen immer erreichbar bin und Mails und Co. bearbeite, driftet man doch immer mal für ein paar Stunden in eine komplett andere Welt ab und erlebt so unglaublich viel.